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1  Die scheinbare Bewegung der Gestirne
1.1  Die Himmelskugel
       Für nahe Objekte (Mond, Erdsatelliten) ist eine Differenzierung des
       Bezugspunktes der Beobachtung erforderlich:
 
         topozentrisch bedeutet, dass der Bezugspunkt der Beobachter ist,geozentrisch  bedeutet, dass der Bezugspunkt der Erdmittelpunkt ist.
 
  Abb.: Sterne innerhalb einer Himmelskugel
 
       Die Sterne werden in Gedanken auf eine Himmelskugel (Sphäre) projeziert. Der
       Punkt senkrecht über dem Beobachter heißt Zenit, der Punkt senkrecht unter
       dem Beobachter heißt Nadir.
 
       Die Tangentialebene im Beobachtungsort schneidet aus der Sphäre die
       Horizontlinie aus. Der Großkreis der Sphäre, der sich als Schnitt mit
       der Erdäquatorebene ergibt, heißt Himmelsäquator; die Schnittpunkte der
       Erdachse mit der Sphäre sind der Himmelsnordpol und der Himmelsäquator.
 
         
1.2  Einfluss des Beobachtungsortes
       Eine geeignete Messgröße für die Lage eines Sterns ist dessen Höhe, d.h.
       der Winkel zwischen Stern und Horizont. Höhe h und Zenitdistanz z ergänzen
       sich zu 90°.
 
 
  Abb.: Bucht zum Zeitpunkt der astronomischen Dämmerung
 
 
  Abb.: Digitale Mehrfachbelichtung eines Mondaufganges im Horizontsystem
 
  Abb. : Die scheinbare Bewegung eines Sterns 
Als Sonderfälle kann man sich die Sternbahnen aus der Sicht eines Beobachters
       am Nordpol bzw. am Äquator vorstellen. 
                                                     Allgemeiner betrachtet, befinde sich ein Beobachter auf der Nordhalbkugel der
       Erde in der geographischen Breite j.
       Für ihn ist auch ein Teil des südlichen Sternenhimmels sichtbar.
       Zenit und Horizont wandern an der Sphäre. Anhand einer elementargeometrischen
       Überlegung kann direkt der Zusammenhang zwischen der Höhe hP des
       Himmelsnordpols bzw. der maximalen Höhe hÄ des Himmelsäquators
       und der geographischen Breite j abgelesen werden.
 
 
 
  Abb.: Zusammenhang zwischen der Höhe des Himmelsnordpols,         Himmelsäquators und der geographischen Breite j 
Für einen Beobachter auf der Südhalbkugel zählt die geographische
       Breite j negativ.
       Wenn man j durch |j| ersetzt, bleiben die Formeln für ihn
       gültig. 
 
       Aufgabe:Zwei Sterne besitzen einen Winkelabstand von 10° 18¢ und liegen
       an der Sphäre direkt übereinander. Vom oberen Stern wird eine Höhe von
       26° 8¢ gemessen.
       Wie groß ist der Winkelabstand des 2. Sterns vom Zenit ?
 
 | |  |  | | Geg.:  Dh = 10° 18¢ ;  h1 = 26° 8¢ | 
 |  |  |  |  |  |  |  | | Lös.:  z2 = 90° -(h1 - Dh) = 90° + Dh - h1 = 74° 10¢ | 
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  Abb.: Foto der Umgebung des Polarsterns (alpha-Polaris) 
       Aufgabe: In Bamberg misst man eine Zenitdistanz des Himmelsnordpols von
       40,1°. Auf welcher geographischen Breite liegt Bamberg ?
 
 
 
  Abb: Horizont und Zenit des Beobachters 
    
 
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